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Nannis Futtererziehung

Hallo, hier spricht die Nanni!

 

Unser Luki ist schon so ein kleiner Schisser, das sag ich euch!

 

Der zweite Tag in Eigenzell war für uns voller neuer Abenteuer. Robin und Quentin waren heute ganz oft bei uns und ich habe jetzt auch rausgefunden, was dieses komische Clickgeräusch bedeutet – FUTTER!

Da muss man erst mal drauf kommen. Aber nachdem jedes Mal, als ich den Mund öffnete und mir das Blatt schnappen wollte, dieses Geräusch auftauchte, muss es einfach so sein.

 

Die Jungs kamen heute mit langen, lecker schmeckenden Hainbuchenästen zu uns in den Stall. Sie streckten uns die Äste entgegen und riefen unsere Namen. Ich bin gleich hingegangen und habe abgebissen – Click.

Luki hatte doch Angst und zögerte etwas. Aber dadurch, dass die Blätter am Ast ja ein Stück von den Menschen weg waren, traute er sich dann doch auch abzubeißen – Click. Robin lockte mich mit dem Ast immer näher zu sich heran.

Ich glaube, er hat auch gemerkt, dass Luki Angst hat und hat das auch akzeptiert. Er wollte ihn vermutlich nicht stressen.

 

Nachdem die Jungs ganz lange bei uns im Stall waren, traute ich mich sogar immer öfters, ihnen aus der Hand zu fressen. Ich habe festgestellt, dass sie uns ja gar nichts tun. Luki war da skeptischer, aber er

traute sich auch immer näher an die Jungs heran.

Jetzt wurde ich ganz gierig nach diesem Click und dem Laub.

Ich konnte es kaum abwarten, wieder etwas zu bekommen! Aber da wurde es dunkel und die Jungs sagten, dass sie jetzt ins Bett müssen.

 

Am nächsten Morgen waren sie nur kurz da. Danach kam Kerstin eine ganze Weile zu uns.

Sie schaffte es, unseren Luki-Angsthasen aus der Hand fressen zu lassen. Dabei hat sie aber ganz vergessen, mir auch ein Blatt abzugeben! Erst ruft sie mich, ich gehe zu ihr – Click – und ich bekomme Laub. Dann dreht sie sich einfach weg und ruft nach Luki, und das, wo sie in der Hand so viel leckeres Laub hat. Ich habe sie immer mit meinem Bettelblick angeschaut, aber sie hat mich gar nicht bemerkt und erst recht nichts abgegeben.

Da habe ich sie einfach mal mit den Zähnen in den Bauch gezwickt! So geht das ja wohl nicht!

„Aua!“, rief sie. Huch, jetzt bin ich aber erschrocken! Aber glaubt ihr, sie hätte mir etwas gegeben? Da ruft sie wieder nach Luki und streckt ihm das leckere Laub zu. Da muss ich doch gleich mal mit meinen Hörnchen ihre Hand zu mir holen. Aber ich glaube, das fand Kerstin auch nicht so toll… Sie rief

wieder nach Luki…

Da bin ich traurig geworden und weggegangen – Click – und jetzt streckte sie doch tatsächlich mir das Laub entgegen! Komisch, warum das denn jetzt? Und warum clickert sie nicht nochmal? Ich wollte sie erinnern, mir nochmal was zu geben und rannte wieder mit meinen Hörnchen auf ihren Arm zu. Wo

bleibt der Click? Ich verstand gar nichts mehr… Wieder ging ich traurig weg – Click – ich bekam wieder einen Leckerbissen. Muss ich etwa weggehen um etwas zu bekommen? Das ist ja seltsam… Ich wollte es lieber noch einmal mit den Hörnern versuchen.

Aber das funktionierte nicht. Kerstin ignorierte mich einfach. Tut ihr das gar nicht weh? Dann muss ich vielleicht ja doch weggehen, oder? Das versuchte ich nochmal – Click – Juhu!!! Ich darf also nicht zu ihr kommen und betteln, wenn ich Leckerli haben möchte. Jetzt habe ich verstanden. Das versuchte ich lieber

noch ein paar Mal um sicher zu gehen und es klappte tatsächlich immer wieder! Immer, wenn ich auf Abstand blieb und nicht die Hörner oder die Zähne einsetze, bekam ich Click und Belohnung. Das ist ja toll!

 

Da bin ich ja schon wahnsinnig gespannt, was ich euch das nächste Mal zutuscheln kann!

 

Ich freu mich – Liebe Grüße,

Eure Nanni

 

(verfasst von Kerstin)