· 

Eingesperrt und festgehalten!

Hi, hier tuschelt die Lilly!

 

Du wirst nicht glauben, was mir kurz vor den Ferien passiert ist...

Das muss ich jetzt unbedingt erzählen! 

Irgendetwas war da an meinem Oberarm. Ich denke, es war eine Zecke. Ich musste da immer dran rumschlecken, weil es so gejuckt hat! Irgendwann stellte Frauchen fest, dass ich an dieser Stelle keine Haare mehr hatte und hat nachgeschaut. Da war ein stecknadelkopfgroßes, sehr tiefes Loch in meiner Haut! Sie hat es dann sauber gemacht und ein Pflaster draufgeklebt. Aber das mochte ich natürlich gar nicht und am nächsten Morgen habe ich mich gleich davon befreit. Nur hat Kerstin das natürlich gleich bemerkt und das nächste Pflaster gebracht. Ein ganz süßes in blau mit Benjamin Blümchen drauf :-) 

Aber auch dieses Pflaster wollte ich nicht lange dran lassen. Am nächsten Tag sah die Wunde dann wieder ganz in Ordnung aus und alle freuten sich.

Doch plötzlich fing es noch einmal ziemlich stark an zu jucken und ich konnte es einfach nicht lassen, die Wunde immer und immer wieder sauberzulecken. Das machte ich aber so, dass es keiner sah, nicht dass ich nochmal einen Benjamin aufgeklebt bekomme!

Am Sonntag Abend dann entdeckten die Menschen, dass das vorher kleine Loch riesengroß wurde! Sie waren sehr verzweifelt und haben gleich am Montag früh den Tierarzt angerufen. Ich bemerkte sofort, dass die Menschen traurig waren und habe mich deshalb nachts unter das Schlafzimmerfenster gelegt, was ich normalerweise nie tue. Später habe ich erfahren, dass Herrchen und Frauchen dadurch noch mehr beunruhigt waren. 

Und am nächsten Tag kam dann die Tortur! Jetzt bin ich 14 Jahre alt. Ich war bisher einmal in meinem Leben beim Tierarzt, zum Kastrieren und das ist schon fast so lange her, wie ich alt bin. Das weiß ich schon gar nicht mehr richtig. Aber jetzt war es wieder so weit. Frauchen brachte eine komische Kiste, in der sie mich einsperrte. Ich bekam dann ein Leckerchen und so war das gar nicht so schlimm. Schlimm wurde es erst, als ich feststellte, dass sie mich nicht mehr herauslässt und dann den Katzentransporter, wie sie die Kiste nannte, auch noch hochgehoben hat. Das hat schrecklich gewackelt und alles war so eng. Ich musste furchtbar schreien! Wir sind dann ein paar Meter gelaufen. Ein bisschen konnte ich sehen, wo wir sind. So weit gehe ich normalerweise nie von zu Hause weg! Immer noch blieb die Tür verschlossen... Ich wollte doch raus und wieder nach Hause! Dann mussten wir auch noch in ein Haus hinein. Ich gehe nie in Häuser rein! Ich schlafe am liebsten im Heu oder auf meiner Terrasse im Körbchen. Und wenn ich wach bin fange ich Mäuse in der Wiese. Aber in ein Haus hinein - niemals! Also war ich da, in dem Haus. Eine nette Frau machte die Tür des Transporters auf. Aber ich traute mich kaum hinaus. Die Frau war jedoch sehr nett und so wagte ich es doch. Nachdem die nette Stimme mit mir und auch mit Frauchen geredet hatte wurde es allerdings unangenehm. Ich wurde von einer langen Nadel gepiekt. Antibiotikum und Schmerzmittel haben sie gesagt und dann kam noch der Tacker. Die Wunde musste mit vier so komischen Tackernadeln versorgt werden! Ich rührte mich einfach nicht und hoffte, dass alles bald vorüber ist. Und tatsächlich ging es ziemlich schnell vorbei. Ich wurde wieder in die Box geschickt und Kerstin trug mich nach Hause - wieder mit viel Katzengejammer natürlich! Dort angekommen durfte ich die Kiste aber zum Glück gleich verlassen und ich bekam noch ein Leckerchen.

Zwei Tage später musste Kerstin mir noch einmal eine Spritze geben. Das war zwar auch unangenehm, aber ich hielt einfach still, weil ich merkte, dass es mir seit dem Tierarztbesuch immer besser ging und natürlich wusste ich, dass es danach wieder ein Leckerchen geben wird.

Ein paar Tage später wurde es ruhig im Haus, denn die Familie fuhr mit dem Wohnwagen nach Fehmarn in den Urlaub. Das macht mich immer ganz traurig, wenn sie den Wohnwagen rausholen... Aber die 10 Tage gingen schnell vorbei. Als sie wieder zu Hause waren, musste ich noch einmal in die enge Box und zum Tierarzt, um die Tackerklammern zu entfernen. Auch hier war ich wieder sehr tapfer.

Heute geht es mir wieder richtig gut und von der Wunde ist kaum noch was zu sehen. Alle sind ganz froh, dass ich das in meinem Alter so gut weggesteckt habe und nun hoffen wir, dass so etwas blödes nicht mehr passiert und ich nie mehr in so eine enge Box eingesperrt und darin festgehalten werden muss! Da geh ich mal lieber eine Maus fangen!

 

Bis bald, 

Deine Lilly!!!